Mit Bedauern, aber ohne Zögern erkläre ich hiermit die sogenannte „Konferenz der Nationen“ für gescheitert. Die Freie Irkanische Republik zieht sich mit sofortiger Wirkung vollständig aus diesem Format zurück. Es gibt keine Absicht zur Wiederaufnahme der Teilnahme.
Diese Entscheidung beruht nicht auf Affekt oder Enttäuschung sondern ist sie ist das Resultat nüchterner Beobachtung, zahlreicher Geduldsmomente und einer zunehmend unübersehbaren Diagnose: Die Konferenz ist nicht arbeitsfähig. Sie war es nie.
1. Keine Verfahrensstruktur, keine Verantwortung
Ein Forum, das keine formellen Verfahren kennt, kann keine Verantwortung erzeugen. In der Konferenz der Nationen gibt es keine Zeitrahmen, keine Abstimmungsmechanismen, keine institutionalisierten Rollen oder Tagesordnungen. Diskussionen verlaufen ins Leere, selbst gut gemeinte Wortmeldungen versanden folgenlos. Ohne Struktur wird aus Diplomatie bloß höflicher Leerlauf.
2. Keine erkennbare Zielorientierung
Eine politische Versammlung, die weder über Zieldefinitionen noch über Evaluationskriterien verfügt, kann keine Fortschritte machen. Es wurde nicht einmal geklärt, was eine „Feststellung der Souveränität“ konkret bedeutet – weder rechtlich noch politisch. Was wäre das Ziel gewesen? Eine Abstimmung? Ein Konsenspapier? Ein formeller Akt? Kein Teilnehmer konnte oder wollte diese Fragen beantworten.
3. Fehlende Gesprächskultur und Bereitschaft zur Auseinandersetzung
Die Konferenz scheitert auch an der schlichten Tatsache, dass sie inhaltlich nie in Gang kam. Irkanien war bereit, Fragen zu beantworten, auch kritische. Wir waren bereit zur Selbstreflexion, zur Diskussion über Regierungsform, Vergangenheit, über Macht, Verantwortung und Zukunft. Doch es kamen keine Fragen. Keine echte Nachfrage, keine fundierte Kritik, keine Herausforderung. Es herrschte keine Debatte, sondern Schweigen im Sitzungssaal.
4. Die Abwesenheit von Konsequenz
Eine internationale Konferenz, in der das Fernbleiben wichtiger Akteure weder kommentiert noch adressiert wird, verliert ihre Ernsthaftigkeit. Wenn Staaten durch Schweigen mehr Einfluss nehmen als durch Teilnahme, ist die Bühne kein Ort mehr für politische Realität – sondern ein Schaukasten kollektiver Passivität.
5. Zeit ist ein strategisches Gut
Irkanien ist eine Republik im Aufbau, mit klaren Prioritäten: Versorgung, Sicherheit, Infrastruktur, Diplomatie. Zeit ist ein Gut, das verantwortungsvoll eingesetzt werden muss. Wir können es nicht rechtfertigen, unsere Delegierten in ein Forum zu entsenden, das nach vier Wochen keinen einzigen strukturierten Vorschlag hervorgebracht hat.
Abschließende Bemerkung
Wir gehen nicht im Zorn. Wir gehen in Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass sich echte multilaterale Zusammenarbeit nicht durch Absichtserklärungen begründet, sondern durch den Willen zur gemeinsamen Arbeit, zur Festlegung von Verfahren, zur Bereitschaft zum Dissens und zur Verantwortung.
Irkanien ist bereit zur Zusammenarbeit – dort, wo Dialog möglich ist. Wo nicht nur gesprochen, sondern auch zugehört wird. Die Gespräche mit den Vereinigten Staaten von Astor zeigen, dass es solche Orte gibt.
Die Konferenz der Nationen war kein solcher Ort. Und so bleibt sie zurück: als Idee, die nicht werden wollte.